Corona Selbsttest -
Nach längerer Diskussion sind seit dem 24. Februar 2021 die Corona-Schnelltests auch für jedermann zum Selbsttest für zu Hause zugelassen. Dafür änderte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die sogenannte Medizinprodukte-Abgabeverordnung. Nicht mehr nur geschultes Personal darf nun die Tests anwenden, sondern auch Privatpersonen.

Die ersten drei Sonderzulassungen für Corona-Tests zur Eigenanwendung sind unmittelbar danach erteilt worden. Bei diesen wird jeweils Sekret im vorderen Nasenbereich abgestrichen und dann analysiert. Diese Selbsttests sind mit einer ausführlichen Bedienungsanleitung versehen, können sicher von nicht entsprechend geschulten Personen durchgeführt werden und gelten als zuverlässig.







Diese Arten von Corona Selbsttests gibt es

Wie die reinen Medizinprodukte mit CE-Kennzeichnung sind die Schnelltests für zu Hause dafür entwickelt worden, das Coronavirus nachzuweisen. Die Entnahme einer Probe soll dabei besonders einfach und zugleich sicher sein. Ergo: Das Testergebnis muss auch für Laien eindeutig interpretierbar sein und zuverlässig angezeigt werden. Ähnlich funktionieren Antigen-Schnelltests oder auch die seit Jahren in Apotheken verkauften Schwangerschaftstests, die schon nach wenigen Minuten ein sicheres Ergebnis anzeigen. Nach der Probenentnahme wird diese mit Lösungsmitteln gemischt und auf ein kleines Kästchen aufgetragen. Nach wenigen Minuten lässt sich das Ergebnis ablesen.

Bei den medizinischen Schnelltests gibt es bereits den Stäbchen- oder Abstrichtest, den Gurgeltest sowie einen Spuck- oder Lutschtest. Ob sich alle davon auch bei den Corona Selbsttests für zu Hause etablieren können, bleibt abzuwarten.

Für wen sich Schnelltests für zu Hause eignen

Selbsttests sind so entwickelt worden, dass sie auch von Laien, von älteren Menschen und Jugendlichen, sicher angewendet werden können und ihre Funktionsweise sofort richtig verstanden wird. Da viele Menschen das Einführen eines Stäbchens in die Nase als unangenehm empfinden, dürften sich vor allem Gurgel- und Spucktests durchsetzen. Jedes Kind könnte den Test spielend einfach durchexerzieren. Natürlich, und das gilt im Prinzip für alle Schnelltests, ist eine Anwendung meist nur dann sinnvoll, wenn auch Symptome vorliegen, die auf eine Corona-Infektion hinweisen. Dazu zählen nach wie vor der Verlust des Geruchs- bzw. Geschmackssinns, Husten und Halsschmerzen.

Menschen, die sich gesund fühlen, können auf den Test verzichten. Es sei denn, es soll zum Kontakt mit einer Person aus einer Risikogruppe kommen, beispielsweise die Großmutter besucht werden. Oder ein Familientreffen steht unmittelbar bevor, oder eine Reise. Oder man vermutet, selbst in Kontakt mit einer infizierten Person gekommen zu sein. In diesen Fällen lässt sich künftig der Gang zum Arzt oder Testzentrum vermeiden.

Ein Corona Selbsttest gibt schnell eine verhältnismäßig gute Auskunft darüber, ob man gesund ist – oder eben nicht. Aber Achtung: Es besteht keine hundertprozentige Sicherheit!

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Wie die Schnelltests funktionieren

Bei Stäbchen- oder Abstrichtests wird die Probe gewonnen, indem ein verlängertes Wattestäbchen über die Rachenschleimhaut gestrichen wird. Es muss die Rachenwand hinter Zäpfchen und Gaumensegel erreicht werden (Probleme: Würgereiz und Geschick). Ähnlich: die Schnelltests mit Nasenabstrich, bei denen das Stäbchen durch die Nase bis an die hintere Rachenwand geführt wird. Diese Methode ist nicht für den Selbsttest zu Hause geeignet, da die Prozedur überaus unangenehm ist. Wie dem auch sei: die benutzten Wattestäbchen werden dann untersucht.

Beim Gurgeltest wird mit einer Flüssigkeit, beispielsweise Kochsalzlösung, für eine bestimmte Zeit gegurgelt. Die ausgespuckte Flüssigkeit wird danach auf das Corona-Virus beziehungsweise auf Virusbestandteile (Antigene) oder auf Antikörper, die wiederum auf eine Infektion hindeuten, untersucht. Achtung: Es sollten sich bei diesem Test keine weiteren Personen im Raum aufhalten, da es zu Aerosolbildung kommen kann.

Sehr erfolgversprechend, vor allem im Hinblick auf die Nutzerfreundlichkeit, sind Spuck- und Lutschtests. Es gibt bereits Tests, bei denen lediglich in ein Röhrchen gespuckt werden muss. Auch eine Art „Lolly-Test“, bei welchem am Stäbchen gelutscht wird, wurde entwickelt. In diese Richtung forschen derzeit mehrere Firmen.

Wichtig bei allen Tests ist, die Anleitung sorgfältig und vollständig vor Testbeginn zu lesen und sich auch genügend Zeit für die Anwendung zu nehmen. Ferner ist auf Sauberkeit zu achten. Bei einem positiven Schnell- oder Selbsttest sollte man sich unbedingt und sofort in Quarantäne begeben und noch ein professioneller PCR-Test zur Absicherung erfolgen.

Wo Selbsttests für zu Hause gekauft werden können

Die Schnelltests für jedermann sind in Apotheken, Drogerien und Supermärkten aber auch im Internet erhältlich. Apotheken dürfen außerdem Antigen-Schnelltests anbieten und auch gleich vor Ort von geschultem Personal durchführen. Die Tests hatten zunächst Aldi und Lidl im Angebot - um sie auch zu bekommen, musste man indes Glück haben. Seit Mitte März sind sie jedoch in vielen Filialen und Apotheken zu haben. Auch diverse Internetanbieter und Online-Marktplätze führen die Corona Selbsttests. Bald werden sie so problemlos erhältlich sein wie Mund-Nasen-Schutz bzw. die anfangs auch sehr raren FFP2-Masken und Desinfektionsmittel für den Hausgebrauch.

Die Preise gestalten sich momentan in den Augen vieler Menschen noch etwas zu hoch. Die Politik sprach von etwa drei bis maximal neun Euro pro Schnelltest. Für durchschnittlich fünf Euro werden sie derzeit verkauft. Familien mit schwächeren Einkommen wird das davon abhalten, sich selbst ganz selbstverständlich ein bis zwei Mal pro Woche zu testen. Angebot und Nachfrage werden letztlich auch hier Einfluss auf die Preise haben.

 




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